#now4gastro

Zum Lockdown

Wie all unsere Kollegen/innen mussten wir für den November sämtliche Veranstaltungen und touristische Übernachtungen stornieren. Das Hohenlohe macht erstmal dicht - oder besser, wir gehen in einen Dämmerschlaf und machen das, was wir noch dürfen. Wir waren gerade wieder in Fahrt gekommen, als die neuen Regeln erlassen wurden. Vor ein paar Wochen waren wir wohl zu (zweck-)optimistisch, wie so viele.

Wir gehören nicht so sehr zu denen, die den ganzen Tag darüber lamentieren was uns hier angetan wird. Wir halten uns im Gegensatz zu dem ein oder anderen Verirrten auch nicht für das Zentrum der Welt. Nein, es ist jetzt auch keine Verschwörung des Establishments, von Angela Merkel oder Bill Gates, die sie gegen uns ausgeheckt haben - wäre schön, wenn wir so wichtig wären.

Frust macht sich allerdings schon breit, bei all den Anstrengungen die wir in unser sehr gutes Abstands- und Hygienekonzept gesteckt haben. Wir dürfen auch aus voller Überzeugung sagen, dass sich unsere Gäste durchweg sehr vorsichtig im Hotel und allen öffentlichen Bereichen bewegt haben.

Um es nochmals deutlich zum Ausdruck zu bringen - wir glauben an keinerlei Verschwörung, nicht mal im Ansatz. Natürlich stellen auch wir uns die Frage ob der Ignoranz die unserer Branche teilweise entgegengebracht wird und uns auf einen Ort des Spaßes und Feiern reduziert. Kann man sicher aus epidemiologischer Sicht so sehen. Viele sagen - hauptsächlich wohl wir selbst am meisten - wir seien systemrelevant. Welches System eigentlich? Wir lassen das mal schön im Auge des Betrachters selbst darüber zu entscheiden ob unsere Branche das ist oder nicht.

Etwas ist uns aber doch wichtig - oder besser sehr wichtig zu sagen:

Uns steht es nicht zu, zu fordern. Das soll jeder tun, der meint es tun zu müssen. Wir sehen es als elementar an Unternehmen und Vereinen zu helfen. Wir sehen es aber genauso als elementar an auch die zu unterstützen, die uns dabei helfen den Laden am Laufen zu halten. Vor allem unsere Lieferanten, die Enthusiasten die mit Herzblut sich ihre Existenz aufgebaut haben oder die vielen Künstler die unser aller Leben bereichern. Sie sind ja gerade deshalb so wichtig für uns und viele andere Leute, weil sie nicht systemrelevant sein müssen.

Wir glauben nicht daran, dass dies die letzte Phase es Grauens ist. Es gibt so viele schlaue Menschen die im Moment vieles besser wissen als wir. Die es auch besser wissen als hochqualifizierte Wissenschaftler, die sich seit Jahren mit Viren beschäftigen. Früher waren wir ein Volk von Bundestrainern. Heute sind wir Virologen und Pandemieexperten. Oft denken wir - na hoffentlich haben die recht und der Spuk ist dann am 01.01.2021 wie von Zauberhand vorbei. Aber irgendwie denken wir eher daran, dass dies tatsächlich nicht die letzte Phase des Grauens ist.

Egal, auch wenn es neue Beschränkungen in allerlei Bereichen gibt, dann bauen wir darauf, dass wieder Platz für "die Gastronomie" ist, sofern wir die Risikominimierung verantwortlich hinbekommen, wie wir das ja auch tun. Sektoral mit viel Abstand und weniger "hau drauf". Für "die Wirtschaft" geht das ja auch, anscheinend - und die haben weitaus weniger Abstand untereinander als wir es für unsere Gäste hinbekommen.

Und was noch ganz wichtig ist. Die Internetkonzerne und OTAs dieser Welt treiben ihre Monopolstellung immer weiter voran. Sie sind dabei sich unser gesellschaftliches Leben untereinander aufzuteilen. Daher möchten wir einfach den Zugriff auf die ein oder andere Hauptsicherung, zum Beispiel auf die, für die Serverfarm von Booking :-)

Bleibt gesund